Thomas R. P. Mielke (D)

Seine Kindheit verbrachte Thomas R. P. Mielke in der Nähe von Quedlinburg und in Rostock. Mit 15 floh er allein in den Westen. Als er zwar noch nicht wahlberechtigt, aber dafür im schießfähigen Alter war, durfte er als einer der ersten Freiwilligen für sechs Jahre zur neuen Luftwaffe.

Dank seines Antrags, als Beamter auf Zeit nebenberuflich Spionageromane schreiben zu dürfen, wurde er im geheimnisvollen Rhein-Schlößchen Alfter zum Texter in der "Psychologischen Kampfführung" umgeschult und arbeitete anschließend in der Werbeindustrie.

Inzwischen lebt er schon seit 25 Jahren in Berlin, hat vier erwachsene Kinder und ist seit drei Jahren überwiegend Autor von mit Lust (und zumeist auch vor Ort) recherchierten historischen Romanen.


Bibliographie

- Grand Orientale 3301 (1980)

  Heyne SF & F

Maktar Aristide ist Elektrikmann, steht im Dienst der Gilde, die für die großen Starkstrom-Überlandleitungen verantwortlich ist, die von Nordeuropa quer über den Kontinent durch wildes, kaum besiedeltes Land bis zu den Metropolen des Arabischen Großreiches führen und sie mit Energie versorgen. Maktar hat die Aufgabe, für einen störungsfreien Betrieb zu sorgen und seinen Mast notfalls mit Waffengewalt zu verteidigen. Seit einigen Jahren tauchen seltsame Menschen in den Wäldern auf, die aus einer anderen Welt zu stammen scheinen. Sie werden von den Gilden gnadenlos gejagt und niedergemacht. Steht ihr Auftauchen mit dem rätselhaften Unfall in Verbindung, der sich vor Marktars Zeit in der Gegend ereignete, die Grand Orientale lahmlegte und Hunderte von Elektrikmännern entlang der ganze Trasse tötete? Trotz strengen Verbots nimmt Maktar Kontakt mit den Fremden auf. Sie kommen tatsächlich aus einer anderen Welt. Aus unserer.


- Der Pflanzen Heiland, auch als Mingo (1981)

  Heyne SF &F, Bastei SF

An einem vorbestimmten Tag des Jahres 2499 verlassen Mingo von Quedlinburg, Junge und Herr Hund die menschenleeren Wälder Kareliens, um nach Irkutsk am Baikalsee zu reisen. Gleichzeitig machen sich überall die Delegierten jener Siedlergruppen auf den Weg, die 300 Jahre nach der großen Umweltkatastrophe zur Erde zurückgekehrt sind. Denn zur Jahrhundertwende zum Jahr 2500 soll am "Heiligen Auge Sibiriens" ein neuer Heiland auftauchen - ein Messias, der das Geheimnis kennt, wie Leben möglich ist, ohne anderes Leben zu töten oder sich von gestorbenem tierischen und pflanzlichen Leben zu ernähren. Doch als er kommt, erkennen sie ihn nicht und morden weiter - bis Mingo von Quedlinburg, der Baum in Menschengestalt, für sie blüht...


- Das Sakriversum (1983)

  Heyne SF &F, Bertelsmann, Schneekluth, Rowohlt

Anno Domini 1318: Mächtige Orden wie die Templer sind zerschlagen, die Päpste nach Avignon geflohen. Nur wenige Jahre zuvor hatte Papst Bonifatius VIII. Noch einmal vergeblich versucht, mit seiner Bulle "Unam sanctam" alle geistliche und weltliche Macht für das Papsttum zu sichern. Er wurde als Ketzer angeklagt. Gleichzeitig stockte der Weiterbau an den überall begonnenen gotischen Kathedralen. Nur an der größten und schönsten aller Kathedralen darf Roland von Coburg, der illigitime Sohn des Ketzerpapstes, weiterarbeiten. Denn er allein kennt das Geheimnis der himmelwärts strebenden Portale. Unter dem Dach baut er das Sakriversum, einen von der Welt vollkommen abgeschlossenen Lebensraum, in dem er seine unehelichen Kinder, die Zwillinge Gudrun und Lancelot, versteckt. 700 Jahre lang überstehen ihre immer kleiner werdenden Nachkommen in dieser ökologischen Nische Hungersnöte, Pestilenz und Kriege. Sie überleben auch den Tag des Jahres 2018, an dem das weiße Feuer der Neutronenbomben alles Leben auf der Erde auslöscht....


- Die Entführung des Serails (1986)

  Bastei Paperback & SF, Schneekluth

Im Jahr 1933 erbaute ein reicher Engländer das berühmte Opernhaus Glyndebourne nördlich von Brighton, wo sich auch heute noch einmal im Jahr eine erlesene Schar von Musikfreunden trifft, um ein Festival der Oper zu begehen. Im einundzwanzigsten Jahrhundert hat sich ein Großteil der Menschheit in eine riesige Wohnstadt zurückgezogen, die in Form einer Röhre die gesamte Erde umspannt. Die wenigen Verbliebenen im Reservat Britannien haben sich in kleine Gruppen und Sekten aufgespalten: Hegelianer, Neo-Normannen, Pecuniaten und Männer von Greenpeas (weil Greenpeace die Benutzung des eigentlich gemeinten Namens seinerzeit schriftlich untersagt hat). Doch immer noch trifft man sich einmal im Jahr zu Glyndebourne, wo sich zu den unsterblichen Klängen Mozarts das Schicksal der Menschheit entscheidet. Denn auf dem Spielplan steht die Entführung des Serails.


- Befehl aus dem Jenseits (1970, 1996)

  Schneekluth

Ein Bafög-verschuldeter, arbeitsloser Akademiker in Europa, ein Bettelmönch aus dem Kloster von Lahore und die zukünftige Erbin eines brasilianischen Multis erhalten an ihrem 30. Geburstag den Befehl, Vorsorge für ein unauffällige Ableben zu treffen. Was zunächst wie ein übler Scherz aussieht, entpuppt sich als bitterer Ernst, denn einen Tag später sind sie tot - entführt von der am höchsten entwickelten Zivilisation im Weltall, die alles kann, aber keine Nachkommen mehr hat.

 

 


- Das Geheimnis des Ersten Planeten (1971, 1995)

  Schneekluth

Ein geheimnisvoller Planet zwischen Sonne und Merkur hebelt die Gesetze der Physik aus. Parapsychologe Burnley soll einen ratlosen Kollegen helfen, startet eine Expedition - und ist plötzlich verschwunden. Während sich die klassische Astronomie auf die Suche nach weiteren Planeten am Rand des Sonnensystems konzentriert, liegt die Wahrheit über bisher unerklärliche Störungen wie so oft viel näher.

 

 

 

 


- Der Tag an dem die Mauer brach (1985)

  Bastei TB

"Personen und Handlung sind frei erfunden - wer garantiert uns das?" So stand es im Nachwort dieses Romans, der im Jahr 1985 (!) erschien ist. Noch kurz zuvor schrieb das große Verlagshaus Bertelsmann, zu dem auch so politische Magazine wie der STERN gehören: “ Die Berliner Mauer ist kein Thema – und wird es in den nächsten 25 Jahren auch nicht werden.“ Dennoch beschreibt Thomas R. P. Mielke (nicht verwandt und nicht verschwägert) visionär, wovon später immer behauptet wurde, das alles hätte niemand voraussehen können: Zur 750-Jahrfeier Berlins fällt am Pfingstabend des Jahres 1987 ohne einen einzigen Schuss die Berliner Mauer. Im Freudentaumel liegen sich Ost und West in den Armen und alle sagen "Wahnsinn!". Zuerst ist alles in diesem Thriller nur ein Film-Drehbuch. Aber dann wird aus der Filmidee eine hochexplosive politische Realität.
 


Links

Thomas R. P. Mielke - Homepage des Autors, auch mit Angaben zu seinen historischen Romanen und Kurzgeschichten.

Terranauten - Ausführliche Angaben zur auch von Thomas R. P. Mielke konzipierten Reihe.


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